Restaurierte Fischer Motorspritze MtZw 8

Zum 111- jährigen Bestehen der FFW Hötzum wurde der Gedanke geboren, die Fischer Spritze (Baujahr 1936) zu präsentieren. Man wußte, die TS steht bei Baumanns in der Scheune. Ende 1983 wurde die TS zu Kamerad Jürgen Grobe in die Heimwerkerwerkstatt gebracht. Die TS war in desolatem Zustand. Jürgen Grobe führte eine Funktionsprobe durch, die sich aber meist als negativ erwies. Einmal war der erfolg zu vermelden, daß der Motor lief. Aber zum Entsetzen der Ehefrau waren der Keller sowie das Treppenhaus blau von Qualm. Daraufhin wurde die TS bis auf den Ottomotor in ihre Teile zerlegt. Der Magnetzünder wurde zur Firma Läschke Autoelektrik zwecks Überprüfung gebracht, mit der Aussage, er sei in Ordnung. Der kombinierte Kühlwasser-Kraftstofftank wurde bei der Firma Kühler-Heydecke überprüft und instandgesetzt.

Die Verschraubungen der Druckstutzen ließen sich schwer bewegen. Speziell zu diesem Zweck wurde ein Werkzeug angefertigt. Die Entlüftungspumpe mußte ausgedreht werden, da durch die Lamellen starke Riefen im Gehäuse entstanden waren. Das Pumpengehäuse und die Druckstutzen wurden neu abgedichtet. Für die Entlüftungshähne und -nippel wurden von Kamerad Wofgang Olbrich neue Knebel aus Messing gedreht. Der Kickstarter hatte Zahnausfall und mußte behandelt werden, daß heißt, man mußte Material aufschweißen um daraus Zähne zu fertigen. Dann hieß es, alle Teile zu reinigen, putzen, polieren und lackieren. Danach erfolgte der Zusammenbau der TS. Um den schweißtreibenden Anwerfen vorzubeugen, wurde eine Zweihandbohrmaschine auf den Kickstarter gespannt. Die Drehzahlregelung war sehr schwierig und mit Fingerspitzengefühl durchzuführen. Die starke Qualmentwicklung war auf das ungewöhnliche Mischungsverhältnis von 1:15 zurückzuführen, aber sie lief. Durch die Schwingungen beim Laufen der TS bekam der Kombitank (Wasser/Kraftstoff) immer wieder Risse im Boden und mußte des öfteren gelötet werden. Zur Abhilfe wurden Verstärkungswinkel am Tank angebracht und die starre Anbindung durch Schwingmetall ersetzt.

Nun war nur noch der Vergaser unser Sorgenkind. Durch die Grenzöffnung bekamen wir von den Kameraden Friedhelm Jäkal, unserer Partnerwehr aus Hamersleben (Partnerschaft beendet), einen neuen Vergaser. Diese hatte zur Folge, daß zum 120- jährigen die TS sauber lief und gut zu regeln war. Parallel zu den Arbeiten an der TS wurde der TSA unter der Anleitung und Führung von Manfred Nicolai gereinigt, restauriert und lackiert.

Von da an war und ist die Freiwillige Feuerwehr Hötzum im Besitz eines funktionsfähigen Oldtimers und fahren damit bis zum heutigen Tage zu Schauveranstaltungen. 

Die Gruppe, die bei den Übungen mit der Fischer-Spritze arbeitet

So fuhr man 1936 zum Einsatz